Definition & Zielsetzung der Zeitgeist-Bewegung

Die Zeitgeist-Bewegung (eng. „The Zeitgeist Movement“; im Folgenden auch TZM) wurde 2008 gegründet und strebt einen Übergang in eine Post-Knappheits-Wirtschaft an, um den Planeten vor wettbewerbs- und gewinnorientierter Ausbeutung zu schützen. Ziel ist es, die körperliche wie geistige Entfaltung aller Menschen zu ermöglichen und gleichzeitig eine Lebens- und Artenvielfalt sicherstellen zu können, der keine strukturell bedingte Verknappung im Wege steht. Hierfür engagieren sich auf der ganzen Welt (über-)regionale Orts- und Projektgruppen in möglichst hierarchiefreier Organisation. Diese betreiben wissenschaftlich- und projektorientierten Aktivismus, gestalten öffentliche Veranstaltungen und verschiedene Formen von Bildungsmedien.

Der Schwerpunkt liegt auf der Erkenntnis, dass die Mehrzahl der sozialen Probleme der modernen Welt, einschließlich der zunehmenden ökologischen Krisen und der destabilisierenden wirtschaftlichen Ungleichheit (Unterdrückung, Armut, Konflikte, Korruption usw.), keine unvermeidlichen Ergebnisse unserer Zivilisation sind. Vielmehr sieht TZM diese Probleme als Folgeerscheinungen eines überholten sozio-ökonomischen Systems.

Das Ziel dieser Bewegung ist es, die Menschen zu sensibilisieren und zu mobilisieren um gemeinsam eine Verbesserung der Lebensbedingungen zu erreichen. Dafür ist es nötig, einen Wandel des Zeitgeistes und des Wertekanons (wie z.B. eine moderne Definition des Menschenbildes) in Gang zu setzen, anstatt auf Reformen z.B. einer Regierung oder anderer Machtinstanzen zu warten.

Ein zentraler Kritikpunkt ist dabei die Ineffizienz der Marktwirtschaft, sowie ihrer bisherigen Ausprägungen wie z.B. Kapitalismus, Staatskapitalismus (Kommunismus/Sozialismus) usw. in Bezug auf globale Nachhaltigkeit. Die Zeitgeist-Bewegung vertritt die Position, dass es ohne eine drastische Abkehr von den Anreizen und der strukturellen Dynamik des Marktsystems heute wenig Hoffnung auf weitere, relevante Verbesserungen in den Bereichen ökologische Nachhaltigkeit und allgemeine öffentliche Gesundheit gibt.

Die Befürworter bezeichnen das von TZM propagierte Modell als „Post-Scarcity Economy“ (Post-Knappheitswirtschaft). Dieses Modell ist inferentiell – das bedeutet, dass es fortlaufend aus aktuellen wissenschaftlichen Prinzipien des nachhaltigen Wirtschaftens und zeitgenössischen Erkenntnissen der Sozialforschung und Forschung der menschlichen Gesundheit (Epidemiologie) abgeleitet wird.

Der Ansatz des TZM am Wandel ist global und nicht an nationale oder politische Strukturen gebunden. Wir betrachten die Erde als ein System, das die Existenzgrundlage für die gesamte menschliche Familie darstellt. Daher fordern wir, wenn wir auf Dauer überleben und gedeihen wollen, dass Ressourcen und Ideen geteilt, sowie das derzeit im Vordergrund stehende Eigeninteresse wieder zu sozialem Interesse werden muss, um letztlich Lösungen im Interesse aller Menschen zu finden.